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Der korrekte Sitz - etwas Wichtiges, das häufig vernachlässigt wird

"Sitz!" - ein Kommando, das (so gut wie) jeder Hund beherrscht. Wenn man verschiedene Hunde beobachtet, fällt schnell auf, dass es unterschiedliche Sitzgewohnheiten gibt. Leider sieht man es zu häufig, dass Hunde schief oder im Welpensitz sitzen, ein oder sogar beide Hinterbeine zur Seite oder nach vorne strecken, den Rücken krumm machen oder sogar mit gespreizten Beinen sitzen.

Der korrekte Sitz sieht so aus:

  • Die Hinterläufe sind gerade unter den Körper gezogen, parallel zueinander und die Ballen berühren den Boden, die Knie sind nicht nach Innen oder Außen gedreht
  • Die Vorderpfoten stehen senkrecht unter dem Körper und vor den Hinterpfoten, dabei sind die Ellenbogen nicht nach Innen oder Außen rotiert
  • Der Rücken ist gerade gehalten und bildet vom Nacken bis zum Ansatz der Rute eine gleichmäßige Linie (auf dem Beispielfoto ist der Rücken leider nicht komplett gerade)



Auch für uns Menschen ist es wichtig, dass wir richtig sitzen - das wird uns schon in der Grundschule eingetrichtert und es ist durchaus anstrengend. Das merken wir spätestens im Büroalltag, wenn die Rückenschmerzen einsetzen und wir bewusst darauf achten, mit geradem Rücken zu sitzen. 

Für Hunde ist ein korrekter Sitz ebenfalls anstrengend: Die Rücken- und Bauchmuskulatur wird verstärkt gefordert um Stabilität zu erreichen und die Muskulatur der Hinterhand wird benötigt, um sich nach oben zu stemmen.

Nicht selten liegt es an fehlender Muskulatur, dass der Hund eine falsche Sitzhaltung einnimmt - und das wiederum hat häufig eine krankhafte Grundlage. Arthrose, HD, Knieprobleme - all dies sind Beispiele dafür, warum ein Hund auf eine Pobacke kippt,  die Knie nach außen dreht oder ein Bein zur Seite wegstreckt. 

Manchmal ist eine nachlässige Sitzhaltung auch aus dem Welpenalter geblieben, da der Hund es schlicht gemütlicher gefunden hat und nie die korrekte Muskulatur entwickeln konnte. Da ist es dann die Aufgabe des Halters einzugreifen, und den Hund zu korrigieren.

Fehlerhafter Sitz führt zu einer verstärkten Belastung von Gelenken, der Wirbelsäule und auch den Bandscheiben. 

Wenn der Hund nicht richtig sitzt, kann er nicht die Kraft der Muskulatur in Hinterbeinen, Bauch und Rücken nutzen um aufzustehen. Er zieht sich über die Vorderbeine und die Schultergürtelmuskulatur nach oben, was wiederum zu Verspannungen und auch zu Folgeschäden durch Überlastung der Strukturen der Vorderhand führen kann. Ein Teufelskreis entsteht, denn durch das Hochziehen über die Vorderhand baut die Muskulatur der Hinterhand ab und es wird für den Hund immer schwieriger, diese Muskualtur zu nutzen - auch in der Bewegung wird die Last vermehrt auf der Vorhand liegen und die Hinterhand wird mehr oder weniger nur mitgenommen, ohne, dass aktiv darüber Gewicht getragen wird.

Korrekter Sitz ist also schon ein Training für den Hund, bei dem Stabilität und auch die Gelenkbeweglichkeit der Hinterläufe (beim Aufstehen) trainiert werden.

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