Das richtige Brustgeschirr für Hunde
Ob für die tägliche Gassirunde, ein Toben über die Wiese oder beim Arbeiten - Hundegeschirre sind aus dem Leben mit unseren Vierbeinern nicht mehr wegzudenken. Es gibt sie in allen Möglichen Varianten und Ausführungen - aber welche Geschirrform ist die Beste?
Bevor es darum geht, welches Brustgeschirr für einen Hund das Richtige ist, muss man einen Blick auf die Anatomie des Hundes werfen. Um sich fortzubewegen benutzt der Hund seine komplette Vordergliedmaße, hauptsächlich aber das Schulterblatt und das Schultergelenk mit dem Oberarm. Während des Vor- und Rückführens bewegt sich das Schulterblatt auf dem Brustkorb des Hundes nach vorne und nach hinten und der Oberarm folgt dieser Bewegung. Anders als bei uns Menschen kommt der Großteil der Bewegung nicht aus den Gelenken, sondern zu knapp zwei Dritteln aus dem Schulterblatt.
Was bedeutet das nun in Bezug auf das optimale Hundegeschirr?
Wir alle wünschen uns, dass unser Liebling in seiner Bewegung ungehindert auch mit Geschirr über eine Wiese toben kann. Dies ist aber nur möglich, wenn kein störender Stoff über dem Schulterblatt und kein Riemen vor dem Schultergelenk liegt und somit die Bewegung einschränkt. Die beliebten Norwegergeschirre bewirken genau das: Der Brustriemen liegt genau über dem Schultergelenk, der vom Rücken um den Bauch reichende Gurt führt direkt hinter dem Schulterblatt entlang und behindert so das ungestörte Schulterblattgleiten während der Bewegung auf dem Rumpf.
Das „richtige“ Hundegeschirr besitzt also keinen Riemen, der quer über die Brust geht und der Rückenriemen schränkt das Schulterblatt nicht ein.
Worauf sollte bei der Auswahl geachtet werden?
Wenn es nun um die Auswahl eines geeigneten Geschirrs geht, wird man von der Anzahl der Anbieter nahezu umgeworfen. Wichtig ist es, dass das Geschirr über Schnallen individuell an den Hund angepasst werden kann. Diese Schnallen sollten gut unterpolstert sein, damit kein Fell darin eingeklemmt wird.
Die sogenannten Führgeschirre sind mit die beliebtesten und geeignetsten Geschirre auf dem Markt und in zwei Varianten erhältlich: als sogenanntes H-Geschirr und als Y-Geschirr. Bei diesen Geschirrformen läuft ein Steg über den Rücken, der eine Schlaufe an jedem Ende hat. Die eine Schlaufe führt um den Brustkorb, die andere um den Hals. Von unten sind diese beiden Schlaufen erneut mit einem Steg verbunden, der zwischen den Vorderbeinen entlang führt. Bei den meisten Modellen kann auch der Bauchgurt in der Größe verstellt werden, sodass das Geschirr einem heranwachsenden Hund immer wieder angepasst werden kann und nicht direkt in der Achsel des Hundes liegt.
Ein gepolstertes Bruststück sorgt für eine gute Verteilung der Belastung, wenn der Hund an der Leine zieht und verhindert somit, dass die Gurte einschneiden.
So bitte nicht!
In rot eingezeichnet sind auf diesem Bild das Schulterblatt und der Oberarm zu sehen. Deutlich ist erkennbar, wie sehr das Geschirr den Hund in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt, da die Riemen des Geschirrs direkt über die Knochen laufen.
So ist es richtig!
Wieder sind das Schulterblatt und der Oberarm in rot eingezeichnet. Mit dieser Geschirrform hat der Hund genug Platz um sich zu bewegen und ist in keiner Weise eingeschränkt.