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Auf- und Abwärmen im Pferdesport


Verspannungen, Muskelbeschwerden, Gelenkprobleme und Sehnenschäden sind sowohl bei Sport- als auch bei Freizeitpferden weit verbreitet. Leider trifft man immer wieder auf Reiter, die ihr Pferd aus der Box holen, satteln, zwei mal im Schritt eine Runde in der Halle drehen und dann den ersten Sprung ansteuern oder die erste Dressurlektion fordern. Dieses Verhalten fördert allerdings Probleme, die im Bereich des Bewegungsapparates auftreten können, wie beispielsweise Muskelrisse oder Gelenkschäden, enorm.

Für Menschen ist das Aufwärmen und Lockern der Muskulatur vor einer Sporteinheit eine Selbstverständlichkeit - und auch für Pferde ist es essentiell, um die Gefahr möglicher Verschleißerkrankungen und Verletzungen zu minimieren.

Grade jetzt zu der kälteren Jahreszeit ist es umso wichtiger, den Körper auf die Belastungsphase vorzubereiten, da das Risiko für Verletzungen von Muskeln, Sehnen und Bändern mit sinkenden Temperaturen steigt.


Das Aufwärmen

Vor jedem Training sollte es eine Aufwärmphase von mindestens 15 Minuten Schritt geben, in der das Pferd am langen Zügel laufen darf. Im Schritt wird die Durchblutung der Muskulatur gesteigert, die Produktion der Gelenkschmiere angeregt sowie diese geschmeidig gemacht und Bänder und Sehnen langsam erwärmt. Der Kreislauf fährt hoch, zusätzlich wird die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit gesteigert.

Um das Pferd zu lösen, bietet sich eine leichte Trabarbeit auf dem Zirkel oder der ganzen Bahn an, gemischt mit Handwechseln und beispielsweise Schenkelweichen. Insgesamt sollte man für das Aufwärmen und Lösen 25 Minuten einplanen.


Das Abwärmen

Nach jedem Training sollte es dem Pferd gegönnt werden, so lange am langen Zügel Schritt zu gehen, bis sich Atem- und Pulsfrequenz wieder normalisiert haben - auch, wenn das Pferd nicht stark geschwitzt hat. Bei jedem Training fallen in der Muskulatur Schlackstoffe an, die unter Verbrauch von Sauerstoff abtransportiert werden müssen, damit sie sich nicht in den Muskeln festsetzen und ihn übersäuern - Stichwort Muskelkater. 

Werden Pferde nicht Abgewärmt, können die Muskeln steif werden und Schmerzen verursachen. Neben dem lockeren Auslaufen im Schritt bieten sich leichte Dehnungsübungen an, um die zuvor im Training geforderten Muskelgruppen zu entlasten - auch ein paar kleine Cavaletti zum Ende der Arbeit hin lockern und entspannen vor allem den Rücken.




Es ist wichtig, sich die Zeit für den Körper des Pferdes zu nehmen - das Auf- und Abwärmen kann einen großen Teil dazu beitragen, dass das Pferd länger gesund und somit Freizeitpartner bleibt. Es nützt niemandem, sich die 40 Minuten Zeit zu sparen und das Pferd dann frühzeitig durch einen Sehnenschaden nicht mehr reiten zu können.

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